Menschliche Rhythmen, städtische Polyphonien

Menschliche Rhythmen, städtische Polyphonien

19. November bis 13. Dezember 2015
José Antonio Orts, Valencia (Spanien) | 
Installation, Skulptur, 2015

STIPENDIAT 2015

Seit 1995 haben wir in jedem Jahr zwei Stipendien an Künstlerinnen und Künstler – vornehmlich aus dem Ausland – vergeben. Die Stipendiaten leben und arbeiten für vier Monate in Wiesbaden und stellen am Ende ihres Aufenthalts ihre Arbeit im Bellevue-Saal aus.

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 19. November 2015, 19.00 Uhr
Einführung: Ulrich Meyer-Husmann

Im Wesentlichen besteht das Werk aus Klang- und Lichtinstallationen mit licht- bzw. windempfindlichen elektronischen Objekten. Die Form dieser Objekte (oder Skulpturen) ergibt sich aus ihrer Funktion, weshalb ihr Erscheinungsbild und der von ihnen erzeugte Klang eng miteinander verbunden sind.

Diese elektronischen Objekte erzeugen Klänge (oder Lichter), die den wechselnden Lichtverhältnissen und Luftbewegungen entsprechen und daher nach und nach variieren. Besonders hervorzuheben ist, dass die Objekte auch die Präsenz und die Bewegungen der Betrachter erfassen (aufgrund der veränderten Licht- und Schattenprojektionen und der schwachen Luftzüge, die beim Vorbeigehen entstehen) und diese Bewegungen in progressive Rhythmus-, Höhen- oder Klangfarben-Variationen umwandeln (oder auch in variierende Lichtrhythmen).

Die Verteilung dieser Objekte auf den Ausstellungsraum erfolgt sorgfältig nach optischen und akustischen Kriterien, die sich im ersten Fall aus der Form der Objekte und den baulichen Gegebenheiten des Ausstellungsraums ableiten, und im zweiten Fall aus der Musikkomposition (zugunsten einer Art „Orchestrierung des Raums“) und aus der Beziehung zwischen Werk und Betrachter.

Das Ergebnis ist eine gleichzeitig visuelle und akustische Komposition, die der Besucher betreten kann, um frei in ihr herumzuspazieren. Durch diesen Spaziergang belebt und vermenschlicht der Betrachter das Werk, da er den elektronischen Skulpturen ihre Klangharmonien oder ihr Licht entnimmt und den Rhythmus seiner eigenen Gesten und Bewegungen beisteuert. So dringt der Betrachter in das Werk ein, „bewohnt“ es, wird zu einem grundlegenden Bestandteil und vollendet es.

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