7. Oktober bis 31. Oktober 2010
Ernestine Repsch, Georgenborn | Marco Bohr, London |
Fotografie, Installation, Malerei, Video
Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 7. Oktober, 19.00 Uhr
Einführung: Dr. Ralf Streum, Friedberg
Zwei Künstler nähern sich mit ihrem multimedialen Kunstobjekt dem fragilen, transitorischen und vieldeutigen Phänomen des Schwebenden. »In der Schwebe sein« – das ist letztlich ein Gleichnis für unser Leben, das doch fortwährend zwischen den Polen Absturz und Befreiung oszilliert. Das Projekt bezieht seine Spannung durch die unterschiedlichen Blickwinkel der Künstler auf das Thema. Diese Blickwinkel sind nicht zuletzt geprägt durch zwei Länder/zwei Generationen, die in der Ausstellung vertreten sind.
Ernestine Repsch gewährleistet mit der Bilderserie »Körpergesten« einen unmittelbaren und sinnlichen Zugang zum Thema. Aus Folienschichten, Teer und Lack schafft sie schwebende und transparente Beziehungssituationen, die speziell auf die Raumgegebenheiten des Bellevue-Saals bezogen sind.
Marco Bohr wählt eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit dem Thema. Eine Postkartensammlung kommentiert kritisch das gescheiterte Projekt der Schwebemaschine »Zeppelin«. Schnell kann der fragile Schwebezustand beendet sein und es zur Katastrophe kommen, wenn aus Wagemut Leichtsinn wird, aus Risikobereitschaft Überheblichkeit und aus Potenz Versagen. Mit Video-Impressionen des Alltäglichen, vermeintlich Nebensächlichen, lädt der Künstler den Betrachter ein, einen detaillierten Blick auf die ephemere Natur des Schwebezustandes zu richten.