Helge Hommes, Brele Scholz | Ausstellung im Bellevue-Saal

Helge Hommes, Brele Scholz | Ausstellung im Bellevue-Saal

Helge Hommes, Brele Scholz

6. September bis 30. September 2012
Brele Scholz, Aachen | Helge Hommes, Aachen | 
Malerei, Skulptur

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 06. September, 19.00 Uhr
Einführung: Alexandra Deutsch

Die Lineamente der Stämme und Äste und der leere Raum bestreiten einander, machen sich so wechselweise überhaupt erst anschaulich. Ein Stamm, mit der Leere als Gewand, der helle Raum mit dunklen Knochen, Rückgrat, Skelett, Gerüst. Die hellen, empfindlichen und verletzlichen Membranen werden von dunklen Bahnen überquert. Farbe massiv aufgetragen und zerfurcht wie ein Acker, strähnige Farb-Haut. Im Schwarz-Relief der Lineamente, in seinen Furchen bricht sich das Licht, grünlich, bläulich. So wird die helle Leere gespannt, energetisiert.

Eine neue, pure Faktizität. Das was der Fall ist. Malerei. Organische Prozesse. Das Drama des Wachstums, zur Ruhe gebracht. Zur Anschauung. Die kahlen Baumgerüste gegen den Himmel. Die baren Linien gegen die Leinwand. Beides gegen die Leere. Klarheit und Heiterkeit der Reduktionen. (Matthias Bärmann)

Mir geht es um eine tiefere Einsicht in den Menschen und seine Wesensnatur. Im Material des Holzes finde ich hierzu faszinierende Analogien: die Risse, die hohlen Stellen, die Verletzungen, die Einschlüsse. Ebenso wie der Mensch ist der Baum fähig, Verletzungen, Krankheiten, Fremdkörper (Granatsplitter, Geschosse, Stacheldraht) oder Prägungen, wie beispielsweise einen felsigen Untergrund, einen windigen Standort oder Wassermangel, bis zu einem bestimmten Grad zu kompensieren und zu integrieren.
Diese Wesensverwandtschaft mit Bäumen nutze ich für meine Figuren. Ich schaue nicht direkt auf unser heutiges Leben, sondern versuche das Wilde in uns frei zu legen. Die Figuren sind Wilde. Die nicht zivilisatorisch berührte Wildnis in uns – uralt, grundsätzlich und kraftvoll – ist in jedem Menschen Urkraft, und sie prägt uns mehr als wir denken. Die Figuren konfrontieren den Betrachter mit dieser Kraft, die weder Gut noch Böse kennt, Schönheit oder Hässlichkeit, Gesundheit oder Krankheit. Die Figuren ermöglichen es, über unserer Beziehung zum Geschenk des Lebens nachzudenken.
(Brele Scholz)

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