Seemannsgarn

6. Oktober bis 30. Oktober 2011
Julia Wenz, Stuttgart | Monika Schneider , Stuttgart | 
Installation, Zeichnung, Objektkunst

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 6. Oktober, 19.00 Uhr
Einführung: Karin Hoerler

Monika Schneider widmet sich in der Arbeit „Mutters Kleider“ ihrer dinglichen Erinnerung, eben jenen ausrangierten Kleidern ihrer Mutter, die einen besonderen biographischen Wert besitzen. Die Kleider mit ihrer spezifischen stofflichen Textur übersetzt sie größengetreu auf Papierbahnen und beschreibt zudem auch die persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen ihrer Mutter, die jene mit den Kleidungsstücken verbindet.

Verbindungsglied zu den Arbeiten von Julia Wenz ist das Garn. In Monika Schneiders Kleiderzeichnungen findet es sich flächig an der Wand wieder, in den Spulen von Julia Wenz als komprimierte Form.
Die unterschiedlichen Garnrollen fungieren als Träger für klassische Wunderkammer-Themen. Auf die Spulen werden z. B. exotischen Tiere und Früchte, Menschen oder Pflanzen aufgepfropft. Kombiniert werden die Spulen mit einer Sammlung anderer Exponate, die klassische Sammlerstücke beeinhalten. Ein Straußenei wird zur Projektionsfläche für einen Schokoladenhersteller, ein Plastik-Ei desselben Herstellers zu einem mit Perlen bestickten Korallenriff. Die Spulen sind als freistehende Installation konzipiert, durch die man hindurchgehen kann.

Beide Ansätze beziehen sich auf das Sichtbarmachen von Erinnerungen und Vorstellungen von einerseits dem Vertrautem (Monika Schneider), andererseits des Unbekannten (Julia Wenz).

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