Sandra Heinz u. Doris Riedelsheimer: Echo der Erinnerung | Ausstellung im Bellevue-Saal, Wiesbaden

Sandra Heinz u. Doris Riedelsheimer: (Komposing) Ausstellung im Bellevue-Saal, Wiesbaden

Echo der Erinnerung

24. Februar bis 27. März 2011
Doris Riedelsheimer, Heppenheim | Sandra Heinz, Mainz | 
Installation, Druckgrafik, Video

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 24. Februar, 19.00 Uhr
Einführung: Dr. Peter Forster, Kunsthistoriker

Sandra Heinz arbeitet seit über 10 Jahren mit getragenen Kleidern. Entsprechend ihrem Interesse zu sammeln und zu bewahren, das auch in ihren umfangreichen Zeitungsarbeiten deutlich wird, geht es hier allerdings weniger um die Archivierung von Zeitgeschehen und Alltagsinformation als darum, über die Kleidung die Erinnerung an eine Person zu erhalten.

In der Ausstellung werden eigens für den Bellevue-Saal geschaffene Arbeiten zu sehen sein, mit weißer Farbe versteifte Jacketts und Materialdrucke. Sowohl die Graphiken als auch die Objekte zeigen das Interesse der Künstlerin an der speziellen Stofflichkeit der verarbeiteten Materialien.

‚Erinnerung an H.‘ ist der Titel der Arbeit. Bewusst bleibt die Person, indem nur der Anfangsbuchstabe ihres Vornamens genannt wird, anonym. Es bleibt dem Betrachter überlassen, sich anhand der Kleider ein Bild von diesem Menschen zu machen. Wie die Jacketts, jedes individuell mit seiner versteiften Gestik, im Raum schweben, scheinen sie miteinander zu kommunizieren und gleichzeitig scheint in der eingefrorenen Bewegung auch ein Moment Zeit festgehalten.

Den Arbeiten von Sandra Heinz stehen die Videos von Doris Riedelsheimer gegenüber. Ausgehend von der Fotografie erarbeitet Doris Riedelsheimer Videosequenzen aus Einzelbildern, in denen sie sowohl die Wirkung gängiger filmischer Mittel wie z. B. Zeitlupe/ Zeitraffer und Auf-/Abblende untersucht und sich mit dem Phänomen Zeit / Vergänglichkeit / Erinnerung auseinandersetzt. Zeitliche Abläufe werden in ein eigenes Zeitschema überführt und stellen den Betrachter vor die Frage der Realität der beobachteten Bewegungen.

Das Video ‚The Importance of Being Perfect‘ untersucht mit minimalistischer Geste den Zwang zur Perfektion (Perfekte Angestellte, perfekte Frau/ Mann, perfekter Ehemann, perfekte Mutter, perfekte Hausfrau, perfekter Freund, perfekte …..), der uns in vorgefertigten Posen erstarren lässt, in denen wir nur noch geringen Handlungsspielraum haben. Die eindrückliche Musik von Jeroen van Veen unterstreicht die Suche nach Ursache und Wirkung bzw. Aktion und Reaktion und führt dem Betrachter seine eigene Suche nach Erklärungsmustern vor Augen.

In einer zweiten Bildsequenz mit dem Arbeitstitel ‚Wir tragen Sorge‘ erscheint und verschwindet das Bild eines Mädchens in entrückter Stimmung. Die sich schrittweise aufbauende Helligkeit bzw. Dunkelheit eröffnet völlig unterschiedliche Interpretationsräume für das sonst unveränderte Bild. Durch die Aneinanderreihung der Einzelbilder entsteht eine zeitliche Abfolge - scheinbar eine Richtung, die jedoch im nächsten Ablauf sofort wieder umgekehrt wird.

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Doris Riedelsheimer: Echo der Erinnerung | Ausstellung im Bellevue-Saal_1
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Sandra Heinz: Echo der Erinnerung | Ausstellung im Bellevue-Saal_5
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Sandra, Riedelsheimer: Echo der Erinnerung_2
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