KRIEGerischeIDYLLE

6. Mai bis 30. Mai 2010
Ahmad Rafi, Frankfurt am Main | Karin Hoerler, Wiesbaden | 
Installation, Zeichnung, Malerei

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 6. Mai, 19.00 Uhr
Einführung: Dr. Peter Forster und Gottfried Hafemann im Dialog

Erträglich machen wir uns die Grausamkeit der Kriege, indem wir die Idylle suchen. In den Errinnerungfotos, in den Erinnerungsalben wird die Kameradschaft, die Reise durch die Landschaft, das Abenteuer, das Heldentum gesucht. Uniformen, Gesänge, Orden und Drogen sollen die Illusion der Romantik des Krieges aufrechterhalten. So wird für viele zur schönen Erinnerung, was eine schreckliche Erfahrung war.

Ahmad Rafi schaffte sich Distanz zu seiner Erfahrung als junger Soldat im Iran-Irak Krieg, indem er die Szenen fotografiert, und jetzt nach 27 Jahren, indem er sie auf Buchdeckel malt.

Die Eltern Karin Hoerlers ließen Erinnerungs-Fotos zurück, auf denen sie während der Nazizeit gezeigt werden. Diese bilden die Grundlage für Hoerlers großformatige Zeichnungen auf Leinwand. Die perfektionistische Darstellung in den Arbeiten Rafis aktiviert unseren Voyeurismus, ebenso wie die ornamentalen Arbeiten Hoerlers, die ein Herrschaftselement der Nationalsozialisten aufgreifen.

Beide Künstler arbeiten mit der Radikalisierung eines auf Zustimmung zielenden Anspruchs und stellen ihn so in Frage.

Zum Künstlergespräch am 27. Mai 2010 waren über dreißig Besucher gekommen. Nach den Ausführungen der beiden Künstler zu ihrer Arbeit gab es noch längere Gespräche.

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